Im Ranglistensystem des ÖTTV werden jedes Jahr die Aufsteiger des Jahres ermittelt, also jene Spieler, die sich vom Sommer des vorigen Spieljahrs bis zum Ende des jetzt abgelaufenen am meisten verbessert haben. In der Steiermark ist das zum ersten Mal ein Feldkirchen-Spieler: Unser Nachwuchs-Shootingstar Sebastian Sirk überholte mit seinen Leistungen bei seinen ersten österreichischen Meisterschaften in Wiener Neudorf noch knapp Nikita Ruzin, mit dem er dort im Doppel auch gemeinsam für Furore sorgte.
Mit 345 RC-Ranglistenpunkten war Sebastian Sirk in das Spieljahr 2023/24 gegangen – gar nicht so wenig, denn er hatte ja erst vier Monate zuvor sein erstes Vereinstraining bestritten. Doch mit dem Halten des bereits Erlernten oder kleinen Verbesserungen wollte er sich nicht aufhalten. Zusätzlich zum normalen Jugendtraining im FKI-Leistungskader unter Trainer Alexander Pilsz schob er ab Saisonbeginn Einzeltrainings mit Julian Stefanetti ein und das alles unter der Hoheit von FKI-Nachwuchschef Raimund Heigl. War er am Anfang der Saison in der 1. Klasse Südwest noch krasser Außenseiter, avancierte er schon im Herbst immer mehr zum Siegspieler, parallel dazu verbesserte er sich auch kontinuierlich in den Nachwuchsgruppen des StTTV. Im Frühjahr kam er schon in der Topgruppe 1 an, wo er beim ersten Antreten Zweiter und beim zweiten Antreten Dritter wurde. In der Rückrunde der 1. Klasse Südwest war von dem unerfahrenen Zwölfjährigen nicht mehr viel übrig – er spielte 12:6 und war damit Elfter der Einzelrangliste des Frühjahrs. Highlight war sicher der Sieg über Andreas Sencnjak von Gratwein, der zum Zeitpunkt des Matches noch mehr als 400 Punkte mehr als Sebastian auf dem Konto hatte.
Sebastian erstmals im steirischen Team
Der letzte Saisoneinsatz war gleichzeitig die Krönung: Sebastian durfte erstmals im steirischen Team bei den österreichischen Meisterschaften der U13 in Wiener Neudorf antreten. Schon im Teambewerb bezwang er mit Tommy Wang (W) einen Spieler, der mehr als 200 Punkte mehr im RC-Ranking aufweist, gegen einen weiteren Gegner dieses Kalibers gab es eine 2:3-Niederlage. Am Ende reichte es für Team Steiermark zu Rang fünf unter den neun Mannschaften.
In den Individualbewerben überstand Sebastian die Vorrundengruppe mit zwei Siegen bei einer Niederlage (diesmal gegen Wang) und verlor in der ersten Hauptrunde gegen Daniel Gschanes, der schon 1700 Punkte hat, nach guter Leistung mit 0:3. Besonders erwähnenswert war aber auch noch der Erfolg im Doppel gemeinsam mit der steirischen Nummer 1 Nikita Ruzin (Indigo) gegen die auf Position 5 gesetzten Ferdinand Guttengreber/David Purtz (OÖ/W), das mit 13:11 im fünften Satz an das ungesetzte steirische Team ging. Danach war leider gegen die späteren Turniersieger Chen Seung/Chen Sung im Viertelfinale Endstation.
Die Topmeldung dieser Titelkämpfe aus steirischer Sicht: Das Mädchenteam mit Lara-Sophie Hermann, Lisa Gruber und Sandra Polzhofer erreichte im Bundesländerbewerb Rang zwei!
Historischer Bestwert für einen Feldkirchen-Spieler
Insgesamt machte Sebastian Sirk in dieser Saison 594 Punkte in der RC-Wertung gut und liegt aktuell bei 939 Zählern. Nikita Ruzin schaffte ein Plus von 585 Punkten und liegt jetzt bei 1281 Punkten. Sebastian Sirk ist damit der erste Feldkirchenspieler, der seit Einführung dieses Rankings 2008 den Steiermark-Sieg davongetragen hat. Damit nicht genug, belegte er auch in der Österreichwertung unmittelbar vor Nikita Rang fünf. Wohlgemerkt unter 6641 klassierten Spielern aller Altersklassen – Rang FÜNF!
„Egal ob es jetzt Rang 1, 2 oder 3 in der Rookie-Wertung der Steiermark geworden wäre, ich wäre in jedem Fall megastolz auf Sebastian gewesen! Er hat etwas geschafft, was noch nie ein Feldkirchenspieler geschafft hat. Unsere bisher besten waren Matthias Likawetz 2014 mit plus 451 Punkten (5. in der Steiermark) und Andi Gogolin 2016 mit 446 Punkten – damals 2. in der Steiermark hinter Jan-Pieter Da-Re (VOI/458). Dass einer unserer Spieler österreichweit so weit vorne liegt, ist sowieso einzigartig. Noch einmal wird so eine Verbesserung natürlich nicht passieren, aber plus 200 bis 300 Punkte streben wir gemeinsam auch nächste Saison an“, sagt Feldkirchen-Obmann und -Trainer Raimund Heigl. „Wichtig ist nicht, ob jetzt Nikita oder Sebastian vorne liegen, sondern dass sie gemeinsam für die Steiermark wieder Gas geben. Wien, Niederösterreich und Oberösterreich sind im Nachwuchs derzeit sehr überlegen und vor 10 bis 15 Jahren waren wir als Steirer da auch auf Augenhöhe mit dabei“, ergänzt der Feldkirchner Nachwuchsleiter.
FKI-Aufsteiger – das weitere Ranking
Noch kurz zu den weiteren Feldkirchen-Spielern im Aufsteiger-Ranking: Zweiter wurde Tobias Meitz (U15) mit plus 168 Punkten vor Bundesliga-Nachwuchsspieler Stephan Wyss (U17) mit plus 124 Punkten. Dahinter folgen mit Lukas Pucher (+ 78), Gabriel Pohlmann (+ 73) und Florian Pirkmann (+ 58) drei weitere Nachwuchsspieler, ehe Christoph Zirngast und Julian Steefanetti (jeweils + 45) die Riege der Erwachsenen anführen. Dass man auch im höheren Alter noch Verbesserungen erzielen kann zeigen Helmut Schwarz (+ 42) und Herbert Sidak (+ 35) auf den Rängen neun und zehn.