Nach dem knapp verpassten oberen Play-off der 2. Tischtennis-Bundesliga geht es für unser Team im unteren Play-off um den Klassenerhalt. Drei Teams steigen ab, nach den ersten drei Runden haben sich Tobias Scherer und Co. mit zwei Siegen und einem Unentschieden bereits einen kleinen Polster zu den Abstiegsplätzen herausgearbeitet.

Mit nur einem Punkt Vorsprung auf den drittletzten Platz begann die Reise in das untere Play -off. Im ersten Spiel ging es zu Hause gegen Oberpullendorf, einen der direkten Kontrahenten, der nach der Punkteteilung nur einen Punkt hinter unserem Team lag. Es entwickelte sich ein sehr, sehr spannendes Spiel, das am Ende mit 6:1 für unser Team viel zu hoch endete. Tobias Scherer rettete sich nach seinen Siegen gegen Schmidt und Patzelt gegen Anton Kahofer nach einem 1:6-Rückstand im fünften Satz noch über die Ziellinie. Stephan Wyss blieb mit 2:0 ebenfalls ungeschlagen, Tobias Siwetz gewann gegen Schmidt, musste sich aber trotz hoher Führungen in zwei Sätzen Philipp Patzelt knapp 2:3 geschlagen geben.

Eine Woche später standen die vorentscheidenden Partien gegen Salzburg III und St Veit/Hainfeld auf dem Programm. Das Auswärtsspiel in Salzburg war nichts für schwache Nerven und wohl eine der verrücktesten Partien, die wir in unseren zehn Jahren in der Bundesliga je gespielt haben. Die Salzburger waren als Vorletzter in das untere Play-off gestartet, kamen aber mit der Empfehlung von zwei klaren Siegen am ersten Wochenende mit breiter Brust an. Zunächst setzte sich Tobias Siwetz gegen Simon Sams mit 3:0 durch. Parallel unterlag Tobias Scherer gegen Alexander Dür mit 11:13 im fünften Satz. Danach folgten für Stephan Wyss gegen Simon Acimovic sowie Tobias Scherer gegen Simon Sams und auch noch Stephan Wyss gegen Alexander Dür drei weitere Fünfsatzniederlagen in Folge. Weil auch Tobias Siwetz gegen Acimovic verlor (diesmal 0:3) stand es nach sechs Spielen aus Feldkirchner Sicht 1:5. Kann ein Team nach vier Fünfsatzniederlagen und diesem Zwischenstand noch zurückkommen? Ja! Feldkirchen kann das! Stephan Wyss bezwang Simon Sams 3:1, Tobias Scherer setzte sich nach seinen beiden Niederlagen zuvor gegen den stärksten Salzburger Acimovic überraschend klar mit 3:0 durch. Tobias Siwetz rang Dür mit 3:2 nieder und auch das abschließende Doppel Scherer/Wyss gegen Dür/Acimovic endete im Entscheidungssatz mit 11:7 zu Gunsten der Feldkirchner. Ein heroisch erkämpfter Punkt.

Im dritten Spiel gegen St. Veit/Hainfeld sollte es – zumindest der Papierform nach – wieder etwas einfacher werden, denn die Niederösterreicher konnten nur zu zweit antreten, weil Jörg-Peter Pichler erkrankt war. Mit den Siegen von Tobias Scherer gegen die Nummer 1 der Niederösterreicher Thomas Coufal und dem Sieg von Stephan Wyss im Juniorenduell gegen Philip Schwab war bereits nach den beiden ersten Spielen klar, dass unser Team zumindest ein Remis sicher hat und fix im Doppel ist. Coufal setzte sich aber in der Folge klar gegen Simon Grünsteidl durch, doch mit dem 3:1-Sieg von Tobias Scherer gegen Schwab war klar, dass uns der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Stephan Wyss und Simon Grünsteidl taten aber noch etwas für die zahlreich erschienenen Fans und spielten jeweils noch einmal fünf Sätze – und beide unterlagen. So lautete das Ergebnis am Ende durch die dritte W.-o.-Partie 6:3 für Feldkirchen.

Nach drei Runden liegt unser Team damit auf Rang zwei des unteren Play-offs und hat sechs Teams hinter sich. Auf den Abstiegsplatz gibt es bereits einen Vorsprung von vier Punkten und das Spiel gegen den Tabellenletzten steht auch noch aus. Die Vorzeichen stehen also gut, dass Feldkirchen auch in der elften Saison in Folge in der Bundesliga spielen wird.

Die letzten vier Spiele der Saison muss unser Team ausnahmslos auswärts antreten: Am 8./9. März in Stadlau und Flötzersteig sowie am 29./30. März in Alt-Erlaa und Gumpoldskirchen.

Sollte der Klassenerhalt gelingen, dann ist das auch ein Sieg gegenüber der – sagen wir es vorsichtig – unglücklichen Auslosung der Bundesliga: In der Hinrunde hatten wir sechs Heim- und neun Auswärtsspiele, in der Rückrunde zwei Heim- und fünf Auswärtsspiele. Macht eine Gesamtbilanz von 8:14 – normalerweise sollte sie bei 11:11 liegen. Unsere Gegner wurden also massiv bevorzugt und wir massiv benachteiligt. „Wir gehen mal nicht davon aus, dass das mit Absicht passiert ist. Ein wenig mehr Ausgewogenheit wäre für eine sportlich faire Abwicklung der Meisterschaft aber trotzdem wünschenswert“, sagt Feldkirchen-Obmann Raimund Heigl. Abgesehen von der sportlichen Komponente haben die mangelnden Heimspiele auch eine starke finanzielle Auswirkung: Heimspiele bringen durch die Zuschauer Buffet-Einnahmen, Auswärtsspiele die Fahrtkosten sowie die extrem angestiegenen Hotelkosten mit sich. So kann man kleinere Vereine – wie uns – auch aushungern, bis sie aufgeben…