Saisonrückblick, Teil 1: Das Team Feldkirchen5 hatte in den vergangenen Jahren immer hintere Ränge in der Gebietsliga Graz belegt. Doch 2021/22 war alles anders und Runde für Runde wurden Siege und Punkte eingefahren. Am Ende steht ein Meistertitel ohne eine einzige Niederlage und somit aus der Kategorie: „Wie konnte das passieren?“ Und die sind ja bekanntlich die Schönsten!

Thomas Kunz und Christian Vretscha bilden schon sehr lange ein Team in der Gebietsliga Graz. Die dritte Position hat aber schon öfter gewechselt und sehr oft bestand das Team auch aus deutlich mehr als nur drei Personen. In der aktuellen Saison war Gertraud Heigl wie in der so kurzen Abbruchssaison 2020/21 als dritte fixe Spielerin vorgesehen. Dazu kam Thomas Strommer als Springer. Erst später wurde auf Julian Stefanetti zurückgegriffen, der zunächst in der Unterliga eingeplant war, wegen seiner Arbeit (bis 20 Uhr) aber kaum spielen konnte. Und als er einen Jobwechsel vorgenommen hatte, waren Robert, Raimund und Julians Ersatzmann Hans Peter Kopp in der Unterliga bereits so gut unterwegs, dass es fahrlässig gewesen wäre, das Team zu trennen. Also sprang Julian einen Stock tiefer ein, und wie! Daran sieht man, dass Meistertitel nicht einfach so geplant werden können. Manchmal passieren sie einfach, so wie in diesem Fall. Unverhofft kommt oft. Und so hantelte sich das Team von Runde zu Runde, ohne zu wissen, was am Ende dabei Großartiges herauskommen würde.

In der Hinrunde waren es vor allem Kapitän Thomas „Tomba“ Kunz mit einem Spielverhältnis von 12:2 (!), Gertraud Heigl (10:4) und Thomas Strommer (6:3), die die nötigen Punkte einfuhren. Christian hatte da nach der langen Coronapause noch Nachholbedarf und Julian kam nur auf zwei Einsätze ganz am Ende der Hinrunde, in denen er aber 4:0 spielte. Nach dem Herbstmeistertitel ohne eine Niederlage vor der starken Mannschaft von Münzgraben mit dem im Einzel ungeschlagenen Zeya Moyu Aung und der ausgeglichenen Truppe von Indigo5 kam erstmals Hoffnung auf. Doch neun weitere Partien mussten absolviert werden.

Während „Tomba“ in der Rückrunde aufgrund einiger körperlicher Wehwehchen nicht mehr so beeindruckend spielte, war jetzt Julian zur Stelle und spielte im Frühjahr 10:0. Weitere Partien durfte er nicht bestreiten, weil er auch in der 1. Bundesliga (2x) und in der Unterliga aushalf. Also musste am Ende die Stammpartie den Klassenerhalt sichern. Und siehe da, Christian Vretscha steigerte sich extrem und wies am Ende im Frühjahr ein Spielverhältnis von 6:7 auf, was entscheidende Punkte bedeutete. Nach dem 6:4-Auswärtssieg in der vorletzten Runde bei Münzgraben stand der Titel fest. Als einziges Team des TTC Feldkirchen blieb FKI5 in der Saison 2021/22 ungeschlagen! 15 Siege, 3 Unentschieden und 0 Niederlagen bedeuten am Ende den Titel und damit den Aufstieg in die Unterliga Süd. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass FKI5 in der Gebietsliga Graz ungeschlagen bleibt und den Meistertitel holt, dann hätte ich mit Sicherheit die Einlieferung in eine Anstalt beantragt. Umso schöner ist, was in diesen 18 Runden passiert ist! Nächstes Jahr heißt es mit der gleichen Freude in der Unterliga Leistung zu zeigen und sich von etwaigen Rückschlägen, die sicher kommen werden, nicht aus der Bahn bringen zu lassen“, bilanziert FKI-Sportchef Raimund Heigl. Julian Stefanetti wird als Leader der Truppe jetzt natürlich fix zur Verfügung stehen, Tomba, Thomas und Gertraud werden unterstützt von Christian alles geben, um das Unmögliche – Klassenerhalt – möglich zu machen. Doch unmögliches hat das Team ja auch schon heuer geleistet, warum also nicht ein Da Capo. Kleine Randnotiz noch: Gertraud Heigl wurde in dieser Saison FKI-Aufsteigerin des Jahres, also die beste Spielerin (inklusive männlichen Spielern) des gesamten Vereins im Vergleich zur vorigen Saison nach RC-Punkterangliste. Bei Damen verrät man das Alter nicht, aber da sie schon in den 1990er-Jahren erfolgreich gewesen ist, darf man durchaus von einem x-ten-Frühling sprechen.

„Gratulation an das ganze Team, ihr wart ein Wahnsinn!“, spricht es Obmann Harald Pracher aus, der in einer Partie ebenfalls ausgeholfen hat, 2:1 gespielt hat, und somit Teil des außergewöhnlichsten Feldkirchner Meisterteams der vergangenen 20 Jahre war.