Der gesellschaftliche Höhepunkt des Vereinsjahres des TTC Feldkirchen sind die Doppel-Vereinsmeisterschaften inklusive Sommerfest. 42 Spielerinnen und Spieler waren heuer wieder mit dabei und sorgten für mega-spannende Spiele und gute Stimmung beim Grillfest. Der Sieg ging überraschend an Neo-Obmann Raimund Heigl mit seinem Schützling Amil Odjoski aus dem Nachwuchs, die Bundesligaspieler mussten sich schon früher verabschieden.
In einem so verregneten Frühjahr wie heuer ist es fast eine Kunst, einen Samstag mit Kaiserwetter und hohen Temperaturen zu erwischen. Dass das für das Sommerfest perfekt war, für die Matches in der Halle aber nicht, versteht sich von selbst. 32 Grad Lufttemperatur bei einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit ließen die 42 Akteurinnen und Akteure gehörig schwitzen. Der Austragungsmodus der Doppel-Vereinsmeisterschaften hat sich über die vergangenen Jahre bewährt und wurde daher gleich belassen: Die Spieler wurden in vier Leistungsgruppen eingeteilt, die besten Spieler des Vereins aus Bundesliga, Oberliga und Unterliga spielten mit den Hobbyspielern und Nachwuchsspielern aus der Gruppe 4, die Gebietsliga- und 1.-Klasse-Spieler und die besten Hobbyspieler bildeten Paarungen aus den Gruppen 2 und 3. Und heuer war es wieder extrem ausgeglichen – fast alle hatten die Chance auf das Viertelfinale und mehr.
Hobby, 1. Klasse oder Bundesliga: Jeder hat in diesem Modus seine Chancen
Es gab zahlreiche Überraschungen: Schon im ersten Spiel der Gruppe C unterlag Bundesligaspieler Tobias Siwetz mit Partner Dimitru Bogorin, einem der besten Hobbyspieler, dem Nachwuchs-Shooting-Star Sebastian Sirk (13) mit Robert Kerschbaum, die beide gemeinsam in der 1. Klasse Südwest spielten. Da sich Siwetz/Bogorin in der Folge steigerten und alle weiteren Gruppenspiele gewannen, stiegen sie trotzdem in das Viertelfinale auf – aber nur als Gruppenzweite. Eine Überraschung gab es in Gruppe B, wo sich Raimund Heigl und Nachwuchsspieler Amil Odjoski (15), der erst seit eineinhalb Jahren spielt, vor Heimo Zenz und Colin Winkler (16), der mit Amil gemeinsam begonnen hat, durchsetzen konnte und somit den Topfavorit Helmut Schwarz mit Partner Manfred Ambrosch schon nach der Gruppenphase zum Duschen schickte.
In der Gruppe D spielte Bundesligaspieler Simon Grünsteidl mit unserem jüngsten Teilnehmer des Turniers, Paul Goldgruber (10), der auch bei der Auslosung als Glücksengerl fungierte. Die beiden gewannen gleich das erste Spiel, mussten sich dann aber in ihren weiteren Partien geschlagen geben. Den Aufstieg fixierten in der einzigen Sechsergruppe sensationell Thomas Novak und Mihail Pislaru, die nur an Position vier in der Gruppe gesetzt waren, aber trotzdem alle fünf Partien gewannen! Herbert Sidak und Bernhard Gruber folgten ihnen ins Viertelfinale, Für die Wolfgangs – Kovacec und Kölli – und die Paarung Gertraud Heigl/Walter Koller reichte es knapp nicht.
Am spannendsten war aber die Gruppe A, zumindest hinter den überlegenen Siegern Tobias Scherer/Dagmar Stainer, die nur im letzten Match gegen Lukas Lendl/Oliver Schatz zwei Sätze abgeben mussten. Lendl/Schatz sowie die Paarungen Toni Störi/Tobias Meitz und Harald Pracher/Franz Graßl spielten jeweils 2:2 und die direkten Duelle endeten jeweils 3:2, womit das Gesamt-Satzverhältnis entscheiden musste. Und hier hatten Lendl/Schatz gegenüber den beiden anderen Paaren genau einen einzigen Satz Vorsprung!
Ungeschlagen in der Gruppe, out im Viertelfinale: Scherer/D. Stainer und T. Novak/Pislaru
Im Viertelfinale dann die nächste Überraschung: Unsere Nummer 1 Tobias Scherer scheiterte mit Dagmar Stainer, die im Vorjahr mit Raimund Heigl Dritte wurde, im Bundesliga-Duell an Tobias Siwetz/Dimitru Bogorin. Im anderen Spiel der oberen Hälfte drehten Raimund Heigl/Amil Odjoski nach dem letzten Match der Gruppenphase (gegen Jakob Remling/Peter Waiker) zum zweiten Mal in Folge einen 0:2-Satzrückstand noch in einen 3:2-Sieg um, diesmal gegen Sidak/Gruber. In der unteren Hälfte setzte sich das ausgeglichene Duo Sirk/Kerschbaum auch gegen Lendl/Schatz durch. Und die in der Gruppenphase ungeschlagenenen Tomi Novak/Pislaru mussten sich Zenz/Winkler deutlich geschlagen geben.
Diese setzten ihren Erfolgslauf auch im Halbfinale fort und bezwangen Sirk/Kerschbaum. Für diese Paarung war es aber trotzdem ein herausragendes Ergebnis. Im anderen Halbfinale machten Heigl/Odjoski gegen Siwetz/Bogorin, was sie am liebsten machten: 0:2 zurück zu liegen und trotzdem noch zu gewinnen. Raimi überzeugte mit einigen Wahnsinnsblocks, grandioser Serviceleistung und für viele überraschend extrem aggressiver Spielweise. Amil schaffte es wie in den anderen Partien davor, sich immer mehr zu steigern und war wohl der beste Spieler aus der Gruppe 4.
Gruppenspiel wiederholt sich im Finale
Im Endspiel kam es damit zu einem Duell, das es auch schon in der Gruppenphase gegeben hatte: Heigl/Odjoski gegen Zenz/Winkler. Der dreifache Doppel-Vereinsmeister Heimo Zenz (zuletzt 2021 mit Franz Graßl) hat die deutlich bessere Oberligasaison gespielt als Raimund Heigl, Colin Winkler liegt im Nachwuchsbereich wenige Punkte vor seinem langjährigen Schulkollegen und Best-Buddy Amil. Doch das Gruppenspiel gewannen ja Letztgenannte. Der erste Satz sollte natürlich an Zenz/Winkler gehen, doch danach gab es die übliche taktische Anpassung und Steigerung bei Raimund Heigl und Amil Odjoski und so holten sie sich in vier Sätzen den Sieg. Für Amil war es natürlich eine ganz große Genugtuung, nach so kurzer Zeit in dem Sport schon auf diesem Niveau mithalten zu können und auch Ansporn, an jenen Dingen zu arbeiten, die noch nicht so geklappt haben. Für Colin kann man fast genau das gleiche sagen. Für Raimund Heigl war es der erste Doppel-Vereinsmeistertitel seit 16 Jahren (!) – der erste in der neuen Halle. Den bisher einzigen in Feldkirchen hatte er 2008 gemeinsam mit Thomas Kunz noch im Bunker gefeiert…
Von 10 bis 75 Jahren – der ganze Verein kommt zusammen, spielt und feiert gemeinsam
Das Wichtigste kam aber danach: Alle Spielerinnen und Spieler und einige Angehörige der FKI-Familie feierten gemeinsam beim Sommerfest vor der Halle. Spielerinnen und Spieler und Eltern der Nachwuchsspieler hatten sich um die Salate und Kuchen gekümmert, damit der Tag auch kulinarisch keine Wünsche offen lässt. Und die Grillmeister und Buffet-Organisatoren Robert Temmer und Peter Plochel sorgten für viele zufriedene und satte Vereinsmitglieder, die den Ausklang genießen konnten. Von 10 bis 75 Jahren erstreckte sich heuer das Altersspektrum – ein generationenübergreifendes Fest, das nicht in allen Bereichen so einfach und unkompliziert zu organisieren ist.
Während die Fußballer des SV Feldkirchen sich mit einem klaren 4:0-Sieg in der Unterliga Mitte in die Sommerpause verabschiedeten, saßen wir nur wenige Meter unter dem Lindenbaum zusammen und genossen Wetter, Kulinarik und Fußballspiel. Sportfeeling in einer – einwohnermäßig großen – Landgemeinde, die nur wenige Meter von der großen Stadt entfernt ist…
Wenige Stunden später brauste ein Unwetter über die Steiermark, das unter anderem wenige Kilometer nördlich in Deutschfeistritz für extreme Überschwemmungen und Schäden sorgte. Freud eines wunderbaren Tages mit Sport und Kulinarik und das Leid von unglaublichen Schäden liegen oft sehr nah beieinander – Gottseidank ist dort zumindest niemand verletzt worden.