In dieser Woche hat uns die traurige Nachricht ereilt, dass unser langjähriger Spieler, Kollege und Freund, Hannes Offenbacher, im Alter von 44 Jahren verstorben ist. Hannes war österreichischer Tischtennis-Meister im Behindertensport. Die Verabschiedung findet am Mittwoch, 14. Dezember, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef statt. Wir werden Hannes immer in bester Erinnerung behalten.
Es war Ende der 1990er-Jahre, als sich Hannes Offenbacher mit etwa 20 Jahren unserem Verein angeschlossen hat. Er hatte da gerade die FH Joanneum in Kapfenberg erfolgreich mit dem Titel Diplom-Ingenieur abgeschlossen und begann dann beim Grazer Traditionsunternehmen AVL zu arbeiten. Seine sportlichen Leistungen hat er innerhalb kurzer Zeit enorm verbessert. Hannes hat mit allen im Verein gespielt, mit einem kleinen Buben (damals gab es bei uns ja noch nicht so ein organisiertes Jugendtraining wie jetzt) genau so wie mit den Meisterschaftsspielern oder den Senioren. Und als dann im Jahr 2001 die Spieler des ASV Puch dazu gekommen sind und er erstmals Systemtraining kennengelernt hat, entwickelte er sich gleich zum Leistungsträger. Trotz seines körperlichen Handicaps am linken Arm schaffte er es innerhalb von kurzer Zeit bis in die Unterliga Süd, damals noch die zweithöchste Liga der Steiermark. „Wir haben ihn damals immer Roboter genannt, weil er ähnlich wie die Ballmaschinen einfach jeden Ball zurückgebracht hat. Er war nicht der offensivste Spieler, aber mit seiner Sicherheit wahnsinnig schwer zu schlagen. Gegen Hannes musste man den Punkt immer drei Mal machen“, erinnert sich Raimund Heigl, sportlicher Leiter des TTC Feldkirchen.
Hannes war aber nicht nur sportlich sehr wertvoll, sondern auch menschlich. Er war unglaublich verlässlich, an ein verpasstes Meisterschaftsspiel können wir uns nicht erinnern. Außerdem war er auch immer da, wenn es etwas zu arbeiten gab. Egal, ob das jährlich beim Adventmarkt war oder bei unserem Hallenumzug 2008, Hannes packte immer an. Wir haben natürlich auch viel Spaß gehabt bei unseren SFP-Skiausflügen, Hannes war ein super Snowboarder. Wir haben gemeinsam Geburtstage gefeiert und Hannes teilte auch die Leidenschaft vieler unserer Spieler, mit mehreren Schlägern beim Racketlon (Tischtennis, Tennis, Squash und Badminton) anzutreten. Auch dort schaffte er mehrere Stockerlplätze.
Seinen größten Erfolg holte er sich 2007 bei den österreichischen Meisterschaften im Behindertensport, wo er im Doppel mit Rene Gutdeutsch Staatsmeister wurde. Auch im Tennis war er bei den Wettkämpfen für Menschen mit Körperbehinderung mehrfacher steirischer Meister in Einzel und Doppel. Doch am liebsten spielte er in der normalen Meisterschaft mit, um sich mit den Besten zu messen. In der Gebietsliga Südwest war er über Jahre einer der besten Spieler und Garant dafür, dass unser Team eine gute Rolle gespielt hat. Das Doppel von Hannes mit Manfred Klinger war über Jahre kaum zu bezwingen. Nach einigen gesundheitlichen Rückschlägen kehrte Hannes heuer wieder in die Meisterschaft zurück – und wie: In seinen ersten drei Einsätzen blieb er ungeschlagen und spielte 8:0. Da es offensichtlich wieder aufwärts ging, hat uns die Nachricht von seinem tragischen Tod umso härter getroffen. „Die Reaktionen, die uns nach dieser Nachricht von den anderen Vereinen erhalten haben, zeigen uns, dass Hannes nicht nur ein toller Spieler war, sondern auch überall als sportlich fair und umgänglich wahrgenommen wurde. In unseren Herzen wird er jedenfalls immer einen Fixplatz haben“, so Obmann Harald Pracher, der noch vor zwei Wochen mit ihm gemeinsam Meisterschaft gespielt hat.
Am Dienstag, 13. Dezember, findet ab 19 Uhr eine Betstunde für Hannes in der Pfarrkirche St. Josef in der Weststeiermark, seinem Heimatort, statt. Am Mittwoch, 14. Dezember, um 14.30 Uhr findet ebenfalls in St. Josef die Verabschiedung von Hannes statt. Der Familie möchten wir in dieser schwierigen Zeit unser herzlichstes Beileid ausdrücken.
Mit ein paar Bildern möchten wir an schöne gemeinsame Momente mit Hannes erinnern: