Kräftiges Lebenszeichen unserer Bundesligamannschaft, die im Gegensatz zu allen anderen Teams derzeit spielen darf: Mit einem Sieg in Flötzersteig und einem Unentschieden daheim gab es an diesem Wochenende einmal wieder viele Punkte. Zuvor hatte es in der schwierigen Corona-Saison viele Niederlagen gesetzt. Eine Zusammenfassung unserer Bundesligasaison, die ja seit Anfang November ohne Zuschauer vonstatten geht.
Dass es in der 1. Bundesliga – unteres Play off einfach für unser Team werden würde, hatte schon nach dem Aufstieg im Sommer niemand erwartet. Unser Team blieb gegenüber der 2. Liga ja unverändert und im Oberhaus weht eben ein ganz anderer Wind. Nach dem tollen Start mit einem Sieg und drei Unentschieden aus den ersten fünf Spielen – damals noch vor Zuschauern! – hatte man aber spekuliert, sich im Mittelfeld festzusetzen. Doch dann kam der neuerliche Lockdown im November und ganz offensichtlich hat dieser unserem Team deutlich mehr geschadet als anderen. Dauernd wurden Spieltermine verschoben, oft sogar einen Tag vor der geplanten Ansetzung, der Rhythmus ging komplett verloren. Und so setzte es dann leider sieben Niederlagen in Folge. Zum Teil extrem unglücklich und mit vielen Fünfsatzpartien, die alle gegen unser Team ausgegangen sind.
Aufgrund sich dauernd ändernder Corona-Bestimmungen in den verschiedenen Ländern war auch das Training alles andere als einfach durchzuführen. Unser Legionär Gregor Zafostnik durfte in Slowenien zum Beispiel mehrere Wochen lang überhaupt nicht trainieren, weil alle Sporthallen gesperrt waren. Inzwischen hat sich das wieder gebessert und er kann wieder fleißig sein. Und das ist er auch, in den beiden vergangenen Wochen hat er elf Mal trainiert, um wieder in Topform zu kommen. Und das sieht man dann auch gleich an den Ergebnissen: Schon am vorigen Wochenende blieb Gregor Zafostnik gegen Ebensee und Don Bosco in den Einzelpartien ungeschlagen, an diesem Wochenende gegen Flötzersteig und Wiener Neudorf sogar in Einzel und Doppel mit Tobias Siwetz.
Gegen Flötzersteig riskierte Kapitän Tobias Scherer bei der Aufstellung und setzte sich auf Position 1, um gleich gegen Abwehrspieler Wolfgang Päuerl zu spielen. Gegen ihn hatte er im Herbst in einem großartigen Spiel zwar knapp verloren, grundsätzlich spielt er aber sehr gern und gut gegen Abwehrspieler. Der Aufstellungspoker sollte aufgehen, denn Tobi gewann gegen Päuerl und auch Gregor konnte David Klaus in die Knie zwingen. Tobias Siwetz verlor knapp gegen Norbert Rapolt, das Doppel Zafostnik/Siwetz gewann gegen Klaus/Rapolt mit 3:1. Danach verlor Tobi knapp gegen David Klaus, ehe Gregor überraschend klar gegen Wolfgang Päuerl gewann und somit den 4:2-Sieg sicherstellte.
Am Sonntag war Wiener Neudorf unser Gegner. Gregor Zafostnik hatte nur im ersten Satz Probleme gegen Fabian Fritz, gewann den aber noch und stellte danach souverän auf 1:0. Tobias Scherer spielte gegen Wojciech Kolodziejczyk stark auf, gewann den zweiten Satz und verlor den dritten nach vergebenem Satzball mit 13:15. Erst im vierten Satz setzte sich dann der Pole deutlicher durch. Das Dreier-Duell bestritten Tobias Siwetz und Martin Radel. Tobi fand nur schwer ins Spiel und machte anfangs ungewohnt viele Eigenfehler – erster Satz 6:11. Im zweiten Durchgang wurde er sicherer und gewann mit dem gleichen Ergebnis. Danach wogte die Partie hin und her, doch Martin war der etwas konstantere Spieler und gewann schließlich mit 3:1 Sätzen. Das Doppel bestritten bei den Gästen die beiden Jungen, Fritz und Radel. Das ist nichts Ungewöhnliches, denn Kolodziejczyk hat nur 6 von 14 Doppeln gespielt. Unser Team kam schlecht ins Spiel und verlor den ersten Satz. In der anderen Aufstellung lief es besser 1:1. Satz drei ging wieder an Wiener Neudorf, Satz vier wieder an Feldkirchen. Im Entscheidungssatz kamen wir dann sogar mit einer 5:4-Führung aus der ersten Hälfte in der vermeintlich schlechteren Aufstellung. Spannend blieb es trotzdem, aber Gregor und Tobi setzten sich mit 11:8 durch. Es stand also 2:2. Es folgte das Spitzenspiel zwischen Grega und Woijciech. Im Herbst hatte der Pole knapp gewonnen, doch im Rückspiel hatte man von Anfang an das Gefühl, dass der Slowene diesmal zurückschlagen sollte. Er dominierte mehrheitlich die Ballwechsel und war auch extrem stark im Blockspiel. Das 3:0 täuscht dennoch etwas darüber hinweg, wie knapp die Partie eigentlich verlaufen war. Mit einer 3:2-Führung im Rücken konnte nun Tobias Scherer gegen Fabian Fritz sogar für einen Sieg sorgen. Doch er begann fehlerhaft, vor allem bei Service und Service-Annahme. Trotz einer Aufholjagd verlor er den ersten Satz mit 9:11, noch dazu mit einem Abschlagfehler. Der zweite Satz verlief enger, doch wieder waren vier direkte Fehler bei der Flip-Annahme einfach zu viel. Im dritten Durchgang dann die Chance, doch der Satzball blieb ungenutzt und Fritz setzte sich mit 13:11 durch und sicherte Wiener Neudorf so das Unentschieden. Alles in allem trotzdem ein gutes Spiel, denn das Doppel hätte auch verloren gehen können und dann wären wir wieder einmal mit leeren Händen dagestanden.
Rang acht für unser Team
Nach 15 von 18 Runden liegt unser Team also auf Rang 8 von 10 Mannschaften und daran wird sich wohl auch nichts mehr ändern – zu groß sind die Abstände nach vorne und nach hinten. Ob wir uns in der Liga halten, liegt jetzt nicht mehr an uns, sondern an der Bundesliga. Wegen Corona waren ja im Vorjahr keine Teams abgestiegen, der Bundesliga-Vorsitzende Frank Mair hatte die vielzitierten Worte „Wir lassen niemanden zurück“ gesprochen. Jetzt haben wir zwar immer noch Corona, aber die Ligen sollen eigentlich wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgebracht werden, also acht Teams im oberen Play-off und acht Teams im unteren Play-off (aktuell neun bzw. zehn). Für das obere Play-off wurde das auch in den Bundesliga-Bestimmungen niedergeschrieben, für das untere nicht. Sollte die Liga hart bleiben, müssten also vier Mannschaften aus dem zehn Teams umfassenden unteren Play-off in die zweite Bundesliga absteigen – womit Rang sechs für den Klassenerhalt nötig wäre – eine für einen Aufsteiger fast unmögliche Leistung.
Die wichtigste Entscheidung ist bei Feldkirchen aber ohnehin bereits gefallen: Die Mannschaft mit Gregor Zafostnik, Tobias Scherer und Tobias Siwetz wird auch in der nächsten Saison in der gleichen Besetzung antreten! Wenn es in der ersten Bundesliga sein sollte, dann hoffen wir darauf, die tollen Leistungen wieder vor Publikum zeigen zu können. Wenn es in der zweiten Bundesliga sein sollte, dann hoffen wir das natürlich auch, aber dann wäre der direkte Wiederaufstieg unser klares Ziel!