Zum dritten Mal in Folge heißt der Vereinsmeister im Doppel des TTC Feldkirchen Franz Graßl. Nach zwei Triumphen mit Tobias Scherer in den Jahren 2018 und 2019 schlug er nach der coronabedingten Pause auch heuer wieder zu – diesmal mit Heimo Zenz und gegen seinen zweimaligen Siegespartner im Finale, der mit Silvia Frühwirth erst im Nachspiel des fünften Satzes scheiterte.
Es ist traditionell der sportliche und gesellschaftliche Abschluss der Saison: Die Mühlweg-Trophy des TTC Feldkirchen oder Doppel-Vereinsmeisterschaft inklusive Grillfest, kurz „Spüln & Grülln“. Im Jahr 2020 konnten wir weder einen Meisterschaftsabschluss noch eine abschließende Feier begehen, eine gewisse Pandemie hatte es verhindert. 2020/2021 haben wir nicht einmal eine Meisterschaft erlebt, nach nur vier Runden war sie Ende Oktober 2020 abgebrochen worden. Doch nach den Lockerungen mit Juli 2021 war plötzlich wieder einiges an Veranstaltungen möglich und obwohl im Juli normalerweise nicht die Zeit für Tischtennis in der Halle ist, hat sich die Vereinsleitung nach Rücksprache mit zahlreichen Spielern spontan innerhalb einer Woche entschlossen, das Abschluss-Doppelturnier inklusive Grillfest doch anzusetzen. Immerhin 19 Spieler und eine Spielerin haben sich trotz vieler bereits gebuchter Urlaube, Ausflüge oder anderer Veranstaltungen entschlossen, daran teilzunehmen.
Mit unseren „neuen“ Senioren Peter Plochel, Peter Sommer, Franz Fruhwirth und Manfred Ambrosch gab es gleich vier Neulinge. Wie bereits in den vergangenen Jahren üblich wurden die Spieler ohne RC-Punkte und jene mit wenigen mit den besten Spielern des Vereins aus Bundes-, Landes-, Ober- und Unterliga zusammengelost. Dazu gab es zwei (kleine) Gruppen aus den Gebietsligen und 1. Klassen, die ebenfalls zu Doppeln zusammengelost wurden. Alle Paarungen wurden dann auf zwei Fünfergruppen aufgeteilt, wo es Jeder gegen Jeden ging.
Es gab extrem spannende Begegnungen, alleine die Paarung Peter Sommer/Helmut Schwarz ging fast immer über die volle Distanz, denn sie unterlag Helmut Burschet/Walter Flock nach fünf Nachspielen (!!!) mit 13:15 im fünften Satz. Und sie hatte auch gegen Kevin Klemm/Christian Novak bei einem 0:3 in jedem der Sätze mindestens zehn Punkte erzielt. Spielglück sieht also wohl anders aus. Und auch in der anderen Gruppe gab es enge Spiele, wobei Bundesligaspieler Tobias Scherer mit Silvia Frühwirth schon als Topfavorit gehandelt wurde, denn sie konnten alle Gruppenspiele – auch gegen Heimo Zenz/Franz Graßl – mit 3:0 für sich entscheiden. Diese beiden Paarungen stiegen also ins Halbfinale auf, auf der anderen Seite waren es Klemm/Novak als Gruppensieger und Burschet/Flock als Zweite. Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass sowohl eine Paarung aus einem Topspieler mit Spielern ohne oder wenig Meisterschaftserfahrung erfolgreich sein kann, als auch zwei ausgeglichene Spieler auf mittlerem Niveau. Im Habfinale zeigten die Paarungen der Gruppe 1, Scherer/Frühwirth und Zenz/Graßl, dass sie die stärkeren sind, und zogen jeweils souverän in das Finale ein.
Auch das Endspiel war eine knappe Geschichte und die beiden vermeintlich schwächeren Spieler, Silvia Frühwirth und Franz Graßl, wussten mit tollen Punkten zu begeistern. Und Tobi und Heimo sowieso. Im fünften Durchgang kam es zum ultimativen Showdown: Beim Stand von 9:9 spielte Tobias einen vermeintlich gewinnbringenden Topspin in die weite Vorhand, doch Heimo kam noch irgendwo an den Ball und fabrizierte auf den Knien einen Gegentopspin zum Punkt! Eine Bewerbung für die Bundesliga des 43-jährigen, langjährigen Landesligaspielers! Auch der nächste Punkt ging an das Duo Zenz/Graßl, womit Franz sein unglaubliches Triple komplett machen konnte! Nach seiner schweren Operation und der Rückkehr nach der Reha natürlich umso schöner! Auch für Heimo Zenz war es übrigens schon der dritte Titel bei dieser Doppel-Klubmeisterschaft nach Erfolgen mit Thomas Kunz und Julian Stefanetti.
Klubchef Harald Pracher bilanzierte hocherfreut: „Wir haben uns kurzfristig entschlossen, den Jahresabschluss wieder anzubieten. Und obwohl viele Leute schon andere Dinge geplant hatten, und nicht kommen konnten, ist es wieder ein wunderschöner Tag in Feldkirchen geworden. Und das Wichtigste: Die Geselligkeit und das soziale Miteinander sind wieder zurück!“ Zum Grillen gab es auch noch zahlreiche Verstärkung von Familienangehörigen und das Fest dauerte bis zum Abend an. „Unser großes Danke gilt unserem Grillmeister Robert Temmer, der heute die Doppelaufgabe als Spieler und Griller perfekt auf die Reihe gebracht hat. Im nächsten Jahr werden wir dann versuchen, wieder die Deluxe-Version mit Willi Zach und Jürgen Neuhold aus dem Hut zu zaubern“, gibt Harald Pracher eine Vorschau. „Wir sind dankbar, dass trotz der Umstände so viele Spieler dabei waren. 20 Leute am 10. Juli – das ist schon okay. Vielleicht machen wir im Herbst noch einen ähnlichen Bewerb, denn ein Turnier mit 50 oder 60 Spielern vom eigenen Verein, das wäre doch einmal was“, meint Turnierleiter Raimund Heigl.
Jetzt geht es einmal in die Sommerpause, ehe ab Ende September hoffentlich wieder eine ganze Meisterschaftssaison bestritten werden kann. In den Feldkirchner Teams hat sich ob der aktuellen Situation und anderer Umstände einiges verändert, dazu aber mehr nach der Nennung.
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Wir wünschen allen Tischtennisspielerinnen und -spielern einen schönen Sommer!