Es war ein beeindruckendes Erlebnis für Lukas Pucher und Sebastian Sirk beim dritten Durchgang der österreichischen Nachwuchsserie WIN im Klagenfurter Sportpark anzutreten. Die 19 Gruppen wurden auf 38 Tischen ausgetragen. Sebastian wurde Sechster in Gruppe 14, nur einen Sieg entfernt von einem Podestplatz. Lukas gewann vier von neun Matches und wurde Achter in Gruppe 15.
Bis vor wenigen Jahren gab es als österreichweite Nachwuchsserie im Tischtennis die Nachwuchs-Superliga. Für diese musste man sich in den jeweiligen Altersklassen qualifizieren. Inzwischen wurde sie von der Serie der WIN-Turniere (Wettkampf im Nachwuchs) abgelöst. Quali gibt es keine mehr, alle Spieler werden nach Punkten eingeteilt, egal wie alt sie sind. Da kann es dann schon einmal zu 40 Zentimetern Größenunterschied in einem Match kommen. Unsere fleißigsten Nachwuchsspieler, Sebastian Sirk und Lukas Pucher, haben sich beim dritten Durchgang der Saison, dem ersten im neuen Kalenderjahr, erstmals auf die österreichweite Bühne gewagt. Gespielt wurden die 19 Gruppen im Sportpark Klagenfurt, direkt beim Wörthersee-Stadion, auf 38 Tischen. Das machte gleich einmal Eindruck, zeigte den beiden Jungs aber auch gleich: Ich bin Teil von etwas Großem.
Sebastian spielte in der Gruppe 14, alle Spieler waren punktemäßig sehr knapp zusammen. Sebastian hatte sich wegen seiner hervorragenden Leistungen am Ende des abgelaufenen Jahres einiges ausgerechnet und ging am ersten Tag bisweilen etwas übermotiviert an die Sache heran und produzierte ungewöhnlich viele Eigenfehler. Natürlich musste er sich auch erst daran gewöhnen, dass rundherum so viel los ist, das es wuselt und man sich schwerer auf seinen eigenen Tisch konzentrieren kann. Und dass zwischen den einzelnen Matches oft eineinhalb Stunden Pause waren. Eine Partie – gegen Marvin Pernegger aus Niederösterreich – verlor er knapp mit 15:17 im fünften Satz, nachdem beide Spieler mehrere Matchbälle vorgefunden hatten. Mit zwei Siegen und drei Niederlagen ging es zum Abendessen und in die Pension. Am nächsten Tag wirkte er etwas befreiter und musste sich nur noch Gruppensieger Ayu Li geschlagen geben und gewann die drei übrigen Matches. Leider war er am Ende im Dreierradl der 5:4-Spieler jener mit dem schlechtesten Satzverhältnis, wodurch ihm nur Rang sechs blieb. Hätte er gegen Pernegger gewonnen, wäre er wohl sogar Dritter geworden. Aber aufgeschoben heißt ja nicht aufgehoben.
Lukas spielte eine Gruppe niedriger in der 15er. Gesundheitlich war er ziemlich angeschlagen, doch Husten und Schmerzen an seinem schon länger verletzten Zehe (im Juni wird er operiert), hielten ihn nicht davon ab, dabei zu sein. Die Beinarbeit war unter diesen Umständen nicht so ideal, doch mit seinem starken Schupfspiel und dem verschnittenen Rückhand-Topspin machte er viele Punkte und am Ende sollten vier Siege bei fünf Niederlagen herausschauen. Angesichts der Umstände ein sehr respektables Ergebnis. Auch er hatte in einem Dreierradl das schlechteste Satzverhältnis, weshalb es trotz vier Siegen nur Rang acht unter den zehn Spielern wurde. „Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, durchzubeißen und das erste Mal dabei zu sein“, bilanzierte Lukas äußerst positiv. Ein Fazit, dem sich Trainer Raimund Heigl nur anschließen konnte. Beim vierten Durchgang in Linz werden beide Spieler wieder dabei sein.