Beim TTC Feldkirchen hat sich in den vergangenen Jahren eine wahre Comebackwelle aus den Reihen der so erfolgreichen ersten SFP-Generation ereignet. Nach Julian Stefanetti und Stefan Vodica in den vergangenen Jahren haben heuer auch Lukas Lendl und Matthias Likawetz wieder angefangen und dazu – zumindest sporadisch – auch Christoph Reichhardt und Fabian Lackner. 

Dass ein Nachwuchsspieler, der seine Karriere schon vor Jahren beendet hatte, zurück kommt, das passiert immer wieder. Dass es gleich sechs sind, das ist eine ganz besondere Geschichte. Und diese ist beim TTC Feldkirchen passiert. Angefangen hat alles mit Julian Stefanetti (25), der schon vor der Corona-Pandemie 2019 seine Rückkehr zum Verein und in der Folge auch in die Meisterschaft vollzogen hat. In der Vorsaison ist er mit der Gebietsliga-Mannschaft FKI5 als Ersatzspieler Meister geworden – Spielverhältnis in sechs Partien: 14:0. Heuer geht es weiter in der Unterliga, mit Ausnahme seines Landesliga-Jahres als Nachwuchsspieler mit 15 Jahren, in dem er trotz einiger außergewöhnlicher Siege noch nicht wirklich konkurrenzfähig gewesen war, die höchste Station seiner Karriere. Und auch hier läuft es großartig: 12:3 in seinen fünf Einsätzen.

Julian Stefanetti war 2019 der erste, der ehemaligen Nachwuchsspieler, der sich entschlossen hat wieder zu spielen

Weiter ging der Reigen der Comebacks 2021 mit Stefan Vodica (25). In der Coronaphase trug er mit einigen Freunden eine „Gärtnereiliga“ aus und war ob seiner Vergangenheit als Vereinsspieler überlegen. Auch Stefan war Teil der erfolgreichsten SFP*-(*Spielgemeinschaft Feldkirchen-Puch – von 2001 bis 2019) Nachwuchs-Ära – mit Scherer, Lendl, Stefanetti, Zirngast, Likawetz x2, Opresnik, D’Alonzo, Zwickler und eben ihm selbst waren gleichzeitig zehn Feldkirchner in der steirischen Nachwuchs-Superliga aktiv und gewannen fast alle immer wieder ihre Gruppen. Acht Jahre liegen zwischen diesen beiden Ereignissen. Stefan Vodica  hörte im Nachwuchs als 15-Jähriger bei rund 600 RC-Punkten auf und bestritt nie ein Meisterschaftsspiel im Erwachsenenbereich. Beim Comeback in der 1. Klasse Südwest schaffte er es rasch auf 900 bis 1000 RC-Punkte und landete unter den Top Ten der Einzelrangliste. In der neuen Saison spielt er im neuen Team FKI9 in der gleichen Liga – doch dazu gleich hier mehr.

Stefan Vodica bei seinen ersten Schritten zurück im Jahr 2021

Dem Seiersberger Standesbeamten Paul Krenn (25) – ihm werden wir demnächst eine eigene Geschichte widmen dürfen/müssen! – ist es zu verdanken, dass der zweitbeste Spieler der ersten SFP-Nachwuchs-Ära nach Tobias Scherer im Sommer 2022 ebenfalls wieder zum Schläger gegriffen hat: Lukas Lendl (25). Pauli und Lukas haben in der Sporthauptschule Bruckner gemeinsam mit Julian Stefanetti unter Lehrer Peter Trutnovsky in der Schul-Meisterschaft gespielt. Während Julian und Lukas damals auf Vermittlung von Peter gleich den Weg zu unserem Verein gefunden haben, hat Paul das nie gemacht. Fast zehn Jahre später, nach dem Ende seiner Fußball-Laufbahn und nach der Coronapause, wandte er sich an den Feldkirchner Verein und überredete seinen alten Freund Luki zum Spielen mitzukommen. Das Feuer war wieder entfacht und die beiden trainierten gemeinsam mit den Topspielern des Vereins und fassten den Entschluss, ein zusätzliches Team in der untersten Liga an den Start zu bringen mit dem klaren Ziel: Meistertitel in der 1. Klasse Südwest. Sportdirektor Raimund Heigl wollte die Erwartungen noch bremsen, doch nach der Hinrunde dürfte trotz eines unnötigen Formalfehlers des Sportchefs im Derby wohl klar sein, dass das Team Lendl/Krenn/Vodica (die ersten beiden Runden spielte noch Robert Kerschbaum statt Stefan) sein Ziel erreichen wird.

Lukas Lendl spielt, als wäre er nie weg gewesen

Unabhängig davon meldete sich auch Matthias Likawetz (23) im Sommer 2022 bei seinem ehemaligen Trainer Raimund Heigl. „Ich möchte bei dem Racketlon in Graz teilnehmen und würde gern ein, zwei Mal vorher Tischtennis spielen“, schrieb er. Gemeinsam mit seinem Vater, FKI-Oberligaspieler Hans Peter Kopp, wagte er das Comeback, Julian Stefanetti und Raimund Heigl ließen es sich nicht nehmen, dabei zu sein. Und was sie sahen, erstaunte sie: Auch Matthias hatte nach sieben Jahren Pause und trotz fast 20 Zentimetern mehr an Körpergröße seither kaum etwas an seinen Schlägen verloren. Okay, ein bisschen Timing da und ein bisschen Koordination dort, aber insgesamt ist es doch sehr erstaunlich, wie gut man die einmal im Körper eingespeicherten Bewegungsmuster speichern kann. Matthias spielte einen außergewöhnlichen Racketlon mit einem Sieg in der zweithöchsten Kategorie (u.a. mit einem Sieg über unsere Nr. 1 Tobias Scherer…) und hilft seither in der 1. Klasse in beiden Teams und auch schon einmal in der Unterliga aus.

Bei der Rückkehr von Matthias Likawetz (2. von rechts) war auch sein Vater HP Kopp, aber auch Raimund und Julian neugierig, was er noch drauf hat

Damit nicht genug, wagte auch Christoph Reichhardt (21) ein Comeback. Er war in der Ära von Jonas Grafeneder 2016 im NSL-Einsatz und gewann kurz nacheinander die U13-Qualifikation und dann auch gleich seine Gruppe. Nach nur einem Jahr im Vereinstischtennis hat er wieder aufgehört. Auch er kehrte wegen eines Racketlonturniers wieder zurück und spielt seither unregelmäßig wieder im Verein mit. Im Oktober 2022 spielte er in Graz beim Racketlon mit Julian Stefanetti mit (Rang drei in Kategorie III), zwei Wochen später in Murau mit Raimund, wo es Rang zwei in der zweithöchsten Kategorie wurde, wobei der Sieg eigentlich verschenkt wurde.

Rückkehr-Selfie von Sportchef Raimund Heigl mit Christoph Reichhardt

Mit Fabian Lackner (18), der vor drei Jahren im Nachwuchs spielte, kehrte im Frühjahr 2022 sogar noch ein sechster Ex-Spieler zurück. Auch er brachte mit seinem Klassenkollegen Jonathan Malek gleich einen weiteren Spieler mit. Aktuell sind die beiden im Maturajahr und verschieben daher ihr Meisterschafts-Comeback bzw. -Debüt in das Jahr 2023. Da wird dann hoffentlich auch Felix Rauch (20), aktuell beim Bundesheer und stark und erfolgreich im Tennis-Einsatz, wieder öfter zum Tischtennisschläger greifen. Gemeinsam mit Florian Gogg (18) haben wir dann zehn Spieler, die zwischen 18 und 26 Jahre alt sind und hoffentlich neben unseren Topspielern in diesem Alter in Zukunft das Herz dieses Vereins ausmachen werden. Dazu kommen ja noch die 15 Kinder und Jugendlichen. Es gibt derzeit also wohl kaum Tischtennisvereine in der Steiermark, die sich weniger Sorgen um die Zukunft machen müssen als der TTC Feldkirchen.

Rückkehr-Selfie mit Fabian Lackner