Elias Deutsch bot die beste Leistung der Feldkirchner Jugendspieler beim ersten Durchgang des Styria-Cups, der höchsten Nachwuchsserie der Steiermark: Er gewann als U11-Spieler die U13-Gruppe ohne Niederlage. Theo Zmugg (12) wurde Dritter der U15-Gruppe, Cedric Arnaud (U13) und Mathis Arnaud (U11) wurden jeweils Vierte. Tobias Meitz hielt sich in der U17-Gruppe, Oliver Schatz muss in der U15 auf einen Rückzug hoffen. 

Der erste Durchgang des Styria-Cups ging in Fürstenfeld über die Bühne. Feldkirchen hatte mit sechs Spielern nach Indigo (11) die zweitgrößte Abordnung anzubieten. Unser Mann des Tages war eindeutig Elias Deutsch in der U13-Gruppe. Beim vorigen Durchgang im Frühjahr war er Zweiter der U11-Gruppe hinter seinem Teamkollegen Cedric Arnaud geworden, durfte wegen einiger Rückzüge aber ebenfalls aufsteigen. „Was, ich muss U13 spielen?“, sagte er noch vor dem Durchgang und traute sich noch nicht zu, auf diesem Niveau konkurrenzfähig zu sein. Ein Irrglaube, denn mit der mit Abstand besten Technik aller Spieler dieser Gruppe ausgestattet, fuhr er Sieg um Sieg ein, um am Ende mit 7:0 Erfolgen da zustehen und den Siegespokal in die Höhe zu halten. Der riesengroßen Freude folgte die bange Frage: „Muss ich nächstes Mal wirklich U15 spielen?“ – „Du musst nicht, du darfst“, antwortete Trainer Raimund Heigl und prophezeit: „Wenn wir in den nächsten zwei Monaten im Training Gas geben und noch ein paar Kleinigkeiten bezüglich Topsin-Technik und damit Sicherheit verbessern, würde es mich nicht wundern, wenn Elias auch in der U15 vorne mitspielt.“ Die frühere Feldkirchner Generation hat solche Serien-Aufstiege schließlich vorgemacht.  Cedric Arnaud überraschte ebenfalls positiv und wurde in der U13-Gruppe Vierter. „Ich hatte die Befürchtung, dass diese Gruppe zu stark für ihn sein könnte. Doch sein gutes Blockspiel und seine starke Rückhand haben ihm heute ein tolles Resultat ermöglicht. Wenn wir den kleinen technischen Fehler in der Vorhand in den Griff bekommen, an dem wir schon länger arbeiten, wird beim nächsten Mal noch mehr möglich sein“, ist der Trainer auch hier zuversichtlich.

Elias Deutsch zeigte in Fürstenfeld seine Klasse (Foto: FKI)

Nicht so gut lief es an diesem Tag für Cedrics jüngeren Bruder Mathis in der U11-Gruppe. Neben Lara-Sophie Hermann (Ligist) als Favorit in die Gruppe gestartet, konnte er seine Möglichkeiten nicht ganz ausschöpfen und wurde am Ende hinter Hermann, Tobias Teuschler (ATSE) und Nikita Ruzin (Indigo) Vierter. „Mathis hat sich gesundheitlich nicht so gut gefühlt und hatte gegen alle drei vor ihm platzierten Spieler Probleme mit dem starken Unterschnitt. In den späteren Partien konnte er dann aber wieder tolle Ballwechsel gewinnen. Er wird seinen Weg ganz bestimmt machen“, ist Raimund Heigl auch hier zuversichtlich.

In der U15 traten zwei FKI-Spieler an. Oliver Schatz rückte aus der Quali wegen der Rückzüge nach und hatte es erwartungsgemäß schwer. Gegen fast alle Gegner konnte er Teilerfolge erzielen, mithalten, auch Sätze gewinnen, scheiterte aber immer wieder daran, die Schnitte noch nicht gut genug lesen zu können. Im letzten Spiel dann wieder das Erfolgserlebnis gegen den Brucker Dzenan Smajlovic – klar mit 3:0. „Oliver ist nicht mit so viel Talent gesegnet, wie andere Spieler. Doch er bemerkt immer mehr, dass man auch mit harter Arbeit vorankommen kann. Am Anfang war er im Training oft der Blödler, jetzt entwickelt er sich immer mehr zum seriösen Trainierer. Es ist kein Geheimnis, dass auch das früher oder später zum Erfolg führt. Die Fortschritte sind da, aber er würde sich natürlich wünschen, dass es schneller geht und dass es ihm so einfach von der Hand geht wie anderen Spielern unseres Vereins“, kann sich der Trainer in seine Lage hineinversetzen.

Theo Zmugg im „Kampfschwein-Modus“

Theo Zmugg spielte in der gleichen Leistungsgruppe und musste ein bedeutendes, aber auch erfreuliches Handicap mit in den Tag nehmen: Er gewann am Vortag ein U13-Tennisturnier und stand drei Stunden auf dem Platz. Der Wechsel vom großen auf den kleinen Schläger ging nicht immer nahtlos über die Bühne, doch der „Kampfschwein-Modus“ rettete ihn immer wieder. Zwar musste er gegen den um 30 Zentimeter größeren Valentin Huber (ATSE) zu Beginn ein bitteres 2:3 (9:11 im fünften Sat) hinnehmen. Doch die nächsten Partien gewann er ausnahmslos, herausragend dabei der 3:2-Sieg über Luca Eppich (Langenwang). 7:10 lag Theo im fünften Satz schon zurück und wehrte auch im Nachspiel zwei weitere Matchbälle ab, ehe er sich mit 16:14 (!) doch noch den Sieg holte. Gleich im nächsten Match lag er gegen Dauergegner Samuel Hackl (ihn bezwang er in der Quali vor zwei Wochen mit 11:9 im fünften Satz) schnell mit 0:1 zurück. „Raimund, ich kann nicht mehr! Ich habe solche Schmerzen in den Beinen“, sagte er beim Coaching beim Seitenwechsel. – „Willst du aufhören, musst du aufgeben?“, fragte der Trainer. – „Nein! Auf keinen Fall!“, kam die resolute Antwort. – „Okay, dann denkst du jetzt mehr nicht an die Schmerzen und vergeudest keine Energie mehr fürs Ärgern, sondern konzentrierst dich nur noch auf die Schläge und auf die Schnitte des Gegners“, meinte der Coach, ohne viel Hoffnung zu haben, dass das auch wirklich gelingen könnte. Doch Theo nahm tatsächlich seine letzten Kräfte zusammen und gewann die drei folgenden Sätze, die letzten beiden sogar sehr hoch. Im letzten Match, gegen den späteren Gruppensieger Alexander Göttl (Indigo), reichte die Kraft dann nicht mehr, nach einem Satzgewinn war die Luft endgültig draußen – 1:3. Dennoch wurde es Rang drei für Theo in einer sehr starken Gruppe und mit einer sehr anstrengenden Vorbereitung. „Manchmal steht sich Theo mit seiner Emotionalität selbst im Weg. Doch die heutige kämpferische Leistung war ein Vorbild für alle Spieler. Mehr Einsatz kann man einfach nicht mehr zeigen. Ich kritisiere ihn oft, aber seine Einstellung im Wettkampf ist einfach nur außergewöhnlich“, schließt der Trainer.

Theo Zmugg hat sich als Dritter in der U15-Gruppe etabliert

Tobias Meitz hält sich in Gruppe 2

Nach wie vor der bestplatzierte Nachwuchsspieler des TTC Feldkirchen im Styria Cup ist Tobias Meitz. Er musste wieder in der U17-Gruppe antreten, in der er beim vergangenen Durchgang sieglos Letzter geworden war. Nach schwachem Beginn ohne Selbstvertrauen und mit schlechter Bereitschaft steigerte sich Tobias wieder und kehrte seine alten Kämpferqualitäten hervor. Mit harterkämpften Siegen über Lukas Gaugl (Bruck) und Langzeitrivalin Ema Somodi (Langenwang) holte er sich Rang sechs und bleibt der der Gruppe II. „Technisch haben sich einige Fehler eingeschlichen, die wir wieder ausmerzen müssen. Aber kämpferisch hat Tobias wieder an das alte Feuer aus dem Herbst des Vorjahres anschließen können, das ist enorm wichtig. Wenn es spielerisch nicht so gut läuft, musst du dem Gegner einfach immer zeigen, dass du nicht bereit bist aufzugeben“, lautet hier die Analyse von Trainer Heigl.

Indigo ist aktuell die klare Nummer eins im steirischen Nachwuchs, in Ligist tut sich wieder was, ATSE, Deutschlandsberg, Gratwein oder der aufstrebende Verein St. Stefan/Stainz haben einzelne Talente. Bruck, Langenwang, Kapfenberg und mit Abstrichen Liezen halten die obersteirischen Fahnen hoch, während Unzmarkt, Großlobming oder Aigen/Ardning meist nur in der Nachwuchsliga vertreten sind. Erfreulich ist, dass auch Vereine wie Gratkorn, die man seit Jahrzehnten nicht im Nachwuchs gesehen hat, sich den Wettkämpfen stellen. Der TTC Feldkirchen hat sechs Spieler in den Styria-Cup gebracht, hat aber neun weitere Talente, die sich gerade vorbereiten und wahrscheinlich im Dezember bei der Nachwuchsliga in die Meisterschaft einsteigen werden. Hoffentlich denken auch viele andere Vereine an ihre Zukunft, und versuchen neue Spieler aufzubauen.