Der TTC Feldkirchen ist perfekt im unteren Play-off der 1. Tischtennis-Bundesliga angekommen. Am Sonntag gab es einen sensationellen 4:0-Heimsieg gegen Ebensee. Damit liegt der Aufsteiger nach drei Runden sogar auf Rang zwei.
Als der TTC Feldkirchen vor drei Wochen in das untere Play-off der 1. Bundesliga gestartet war, war die Hoffnung, so früh wie möglich einen Punkt zu machen. Denn je länger das nicht gelänge, desto mühsamer könnte die Saison werden, so die Ausgangslage für den Aufsteiger, der in der gleichen Besetzung wie in der 2. Bundesliga antritt. Der erste Punkt gelang gleich beim Debüt in Kärnten, der zweite folgte am Samstag in einem spannenden Heimspiel gegen Mauthausen. Dass am Sonntag abermals in Feldkirchen gegen Ebensee der erste Sieg eingefahren werden konnte, war vor allem in dieser Deutlichkeit nicht zu erwarten.
Die Oberösterreicher, die aus logistischen Gründen nach dem Spiel am Samstag in Übelbach auf ihr Heimrecht verzichtet hatten und deshalb bei uns in Feldkirchen antraten, waren auf der Position drei ersatzgeschwächt, da ihr Legionär Ivan Karabec (CZE) an Covid-19 erkrankt ist. Wie schon am Samstag ersetzte ihn der junge Lukas Stüger. Doch auf den beiden anderen Positionen hatten sie mit Christian Wolf, der noch ungeschlagen nach Feldkirchen kam, und Jonas Promberger zwei sehr starke Spieler aufzubieten. Promberger begann gleich gegen Feldkirchens Nummer eins, Gregor Zafostnik, und hielt gut mit. Zu enem Satzgewinn sollte es aber nicht reichen.
FKI-Kapitän Tobias Scherer forderte dann Christian Wolf. Und begann denkbar schlecht mit zwei Servicefehlern ganz zu Beginn. Der erste Satz ging dann auch an Wolf. Doch Tobi kämpfte sich in die Partie und holte sich den zweiten Satz, ehe Wolf im dritten wieder das bessere Ende für sich hatte. Bei einem frühen Rückstand von 2:4 im vierten Satz nahm sich Tobias Scherer sein Timeout. Danach konnte er die Aufschläge von Wolf besser retournieren, statt dem Schupf setzte er jetzt häufiger den Flip ein. Im Angriffsspiel wurde Tobi immer sicherer und punktete teils spektakulär. Dass auch einige krachende Vor- und Rückhandschläge von Christian Wolf mit dabei waren, versteht sich für Kenner seines Spiels von selbst und sorgte für einen abwechslungsreichen Schlagabtausch. Satz vier ging mit 11:9 an Tobi, der auch in der Entscheidung fulminant loslegte – 6:2 und 7:3. Doch Wolf zeigte seine Klasse und kam noch einmal heran und erspielte sich auch zwei Matchbälle. Doch das Glück des Tüchtigen in einem engen Nachspiel, gepaart mit seiner spielerischen Klasse, war Tobias an diesem Tag hold und so schaffte er den vielumjubelten 13:11-Satzerfolg. Sein erster Sieg überhaupt gegen Christian Wolf.

Tobias Scherer feierte gegen Christian Wolf einen seiner schönsten Siege überhaupt
Danach sollte es für Tobias Siwetz der Papierform nach zu einem Sieg gegen den 16-jährigen Stüger kommen. Doch der junge Mann zeigte, dass er technisch schon sehr gut ausgebildet ist, zu einem Satzerfolg reichte es aber nicht. Tobi Siwetz stellte mit einem 3:0 auch insgesamt auf 3:0. Im Doppel setzte Ebensee etwas überraschend auf die Paarung Promberger/Stütz (die Nummer-drei-Spieler müssen das Doppel bestreiten, wer der beiden anderen spielt kann man sich aussuchen). Unser Duo Zafostnik/Siwetz hatte nur im zweiten Satz (12:10) Probleme, fuhr aber einen insgesamt sicheren 3:0-Sieg ein, womit unser erster Sieg in der 1. Bundesliga feststand, noch dazu mit 4:0. In der Tabelle nach drei Rundne bedeutet das sensationell Rang zwei, punktegleich mit dem dritt- und viertplatzierten.

Das Doppel Zafostnik/Siwetz machte den 4:0-Sieg klar
Fazit von FKI-Kapitän Tobias Scherer: „Ebensee hat sich vielleicht ein bisschen mit der Aufstellung spekuliert. Dass ich Christian Wolf schlagen konnte ist natürlich megageil, auch wenn es so knapp war, denke ich, dass ich es schon auch verdient habe. Es macht richtig Spaß in dieser Liga so gut mitzuhalten, das hätten wir alle nicht erwartet. Jetzt hoffen wir, dass die Meisterschaft wegen Corona nicht abgebrochen wird.“
Am kommenden Wochenende gibt es am Samstag (15 Uhr) das Steirerderby in Übelbach gegen Übelbach/Don Bosco und am Montag (26. 10., Nationalfeiertag, 10 Uhr) das nächste Heimspiel in Feldkirchen gegen Sportklub/Flötzersteig. „Der Verein würde sich wieder über zahlreichen Besuch freuen, das Präventionskonzept wurde von allen Besuchern hervorragend mitgetragen, danke dafür. Diesen Zusammenhalt braucht es in diesen Zeiten“, bilanzierte Feldkirchen-Sportchef Raimund Heigl.